Hercules Zerlegerad

 

Im November 2015 „erbte“ Eddy ein Hercules Fahrrad das ca. 1970 produziert und im Laufe der Jahre durchaus benutzt wurde. Dementsprechend war es etwas verlebt.

Eddys Idee war, daraus ein Elektrorad zu machen, und zwar mit einem Akkuschrauber als Antrieb. Ich sagte: „ Du hast gar keinen Akkuschrauber.“ – „Ja, aber Du hast zwei!“ – „Aber so ein Akku hält vielleicht für einen Kilometer.“ – „Dann nehm ich die dicke Autobatterie aus dem Carport und schnall die auf den Gepäckträger“

Mit Hinweis auf vielfältige sich ergebende Probleme wie z.B. ein zusätzlich erforderlicher Freilauf, Antriebssteuerung u.ä. konnte ich Eddy davon überzeugen, das Rad vielleicht zunächst einmal zu zerlegen und wieder neu aufzubauen.

Gesagt, getan und ERNSTgemacht.

Wir zerlegten das Rad komplett einschließlich sämtlicher Lager und Naben.

Die Akribie und Sorgfalt mit der der damals 12jährige zur Sache ging, überraschte mich schon sehr. Alle (zwischenzeitlich ziemlich stumpfen und angerosteten) Chromteile wurden auf Hochglanz poliert, alleine für die Aufarbeitung der beiden Laufräder mit Speichen schruppte und polierte Eddy ca. 8 Stunden lang.

Nachdem dann alle Anbauteile in einen Topzustand zurückversetzt waren, wurde klar das der aus Blech gefaltete Rahmen neu lackiert werden musste. Hierfür verbrachten wir ca. 2 Stunden in einem Lackladen, um aus den Farbmustern eine Farbe auszuwählen, die dem Original möglichst nähe kam.

Teile die nicht aufzuarbeiten waren haben wir neu beschafft, wie z.B. Reifen und Bremsbeläge.

Am Ende waren wir beide ziemlich stolz auf das fertige Rad und Gesa konnte gar nicht verstehen, dass Eddy das Rad auf Ebay verkaufte. Der letzte bekannte Aufenthaltsort des Rades ist Remagen.