Jaguar de Luxe

oder der Beginn einer exklusiven Ära

 

Nachdem die „Hercules-Aufgabe“ mit viel Spaß, neu dazu gelerntem und Erfolg gemeistert wurde, wollte ich sofort ein neues Projekt starten.

Ich guckte also im Internet nach alten und günstigen Rädern und fand schließlich auch eins. Und es war sogar ein Rennrad. Wie schön! Oder auch nicht?

Nachdem wir es für 17€ ersteigert und aus Duisburg-Marxloh herausgeholt hatten, stellten wir eine Kalkulation auf und mussten mit Entsetzen feststellen, dass wir das Rad bei bloßer Restaurierung wahrscheinlich ohne Gewinn oder sogar mit Verlust verkaufen würden.

Also überlegten wir, was wir nun mit dem Rad tun sollten.

Irgendetwas Besonderes musste gebaut werden.

Und so kam es auch, nach einiger Grübelei kam mein Vater auf die Idee, den Rahmen anrosten zu lassen und den Look anschließend „einzufangen“.

Ich war zunächst wenig begeistert, doch während wir anfingen den Rahmen zu entlacken, fing ich an Gefallen an dem Plan zu finden.

Als wir die Rahmenteile dann zum Anrosten nach draußen hingen, und die Struktur und die Zeichnung des sich überall ein wenig anders entwickelnden Rostes zu sehen bekamen , war ich begeistert. Das konnte nur gut werden!

Nach ein paar Tagen holten wir die mittlerweile rot-bräunlichen Metallteile wieder rein, stoppten den Rost mit einem speziellen Öl und brachten dem Ganzen mit Kunstharz-Klarlack und viel, sehr viel Poliererei per Hand den entscheidenden Glanz.

Danach wurde das „Kunstobjekt“ mit den alten, aufgearbeiteten und passenden Komponenten, wie Hochflanschnaben, Weiß-Wand-Reifen, Mittelzugbremsen und der allerersten Rasterschaltung, der Shimano Positron, die nicht mit Zug und Feder, sondern mit starrem Draht, Zug und Druck funktioniert, bestückt.

Und da war es fertig, das Rosty N°1.

Und wieder konnte meine Mutter nicht verstehen, dass ich das Rad verkauft habe.

Jetzt wird es in Dresden von dem Freund meiner Cousine gefahren, der sehr zufrieden und glücklich damit ist.